Die Politik des aktiven Alterns: Chance oder Illusion?

SVSP-Jahrestagung 2012

Diese Tagung wirft ein neues Licht auf die mehrdeutige Dimension des sogenannt «aktiven» oder «produktiven» Alterns und will seine Verwendung nicht nur in den theoretischen Strömungen, sondern auch in der Entwicklung von gesundheits- und sozialpolitischen Ansätzen für Betagte hinterfragen.

Sind die Anreize für die Weiterführung oder die Wiederaufnahme einer Erwerbstätigkeit, für verschiedene Formen eines gesellschaftlich sinnvollen Einsatzes oder auch für die Beteiligung an sportlichen oder kulturellen Anlässen wirklich ein neues Modell für ein ausgefülltes Alter oder eher normative Aufforderungen an die Einzelnen, die Verantwortung für ein “gutes Altern” selbst zu übernehmen?

Der Eintritt ist frei.

Im Rahmen der Tagung findet auch die Generalversammlung der SVSP statt.

Tagungsprogramm

 

12. Geriatrieforum: Neues Erwachsenenschutzrecht: Was heisst das für Spitäler und Heime?

Anfang 2013 tritt das neue Erwachsenenschutzrecht in Kraft. Dieses bringt für das Sozial- und das Gesundheitswesen in der ganzen Schweiz einschneidende Änderungen mit sich. Zentral ist die Stärkung des Persönlichkeitsschutzes und der Selbstbestimmung. Im Sozialwesen sind vor allem die Vormundschaftsbehörden betroffen, im Gesundheitswesen sowohl die Spitäler als auch die Institutionen der Langzeitpflege. Das 12. Zürcher Geriatrieforum Waid greift diese weitreichende Thematik auf.

Juristinnen, die sich seit Jahren intensiv mit der Materie auseinandersetzen, informieren über die wichtigsten Änderungen als Folge des neuen Gesetzes, welches das veraltete Vormundschaftsrecht von 1912 ablöst. Mit einem einführenden Referat erhält das Publikum einen Gesamtüberblick über das neue Erwachsenenschutzrecht, anschliessend werden zwei für Gesundheitsinstitutionen besonders wichtige Themen vertieft: Die Patientenverfügung und das Vertretungsrecht bei medizinischen Massnahmen. Dabei wird mit konkreten Fallbeispielen aus Akutspital und Langzeitpflege ein direkter Bezug zur Praxis hergestellt. Die präsentierten Beispiele werden aus den verschiedenen Blickwinkeln der Fachleute und unter Einbezug des Publikums diskutiert.

Tagungsprogramm

Geschlechterarrangements im Post-Wohlfahrtsstaat

In Kooperation mit Schweizerische Gesellschaft für Soziale Arbeit SGSA, Schweizerische Gesellschaft für Soziologie SGS, Bereich Soziologie, Sozialpolitik und Sozialarbeit der Universität Freiburg

Eine gendersensible Sozialpolitikforschung soll die Frage nach der Wohlfahrt von Frauen ins Zentrum stellen und deren Bedürfnisse und Interessen in den Blick nehmen. Diesem klassischen feministischen Postulat genüge zu tun, ist schwieriger geworden. Zum einen scheint es angesichts der theoretischen Entwicklungen in der Geschlechterforschung (Stichwort Intersektionalität) nicht mehr angemessen, Frauen unbesehen als einheitliche Kategorie mit geteilten Interessen zu betrachten. Zum anderen haben die sozialpolitischen Umwälzungen der letzten zwei Jahrzehnte zur Folge, dass das Wohlergehen der Einzelnen gegenüber dem wirtschaftlichen Wohlergehen des Staates in den Hintergrund gerückt ist.